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[Rezension] Seit du bei mir bist


Autor: Nicholas Sparks
Verlag: Heyne
Seitenanzahl: 576
Erscheinungsdatum: 27. März 2017
ISBN: 978-3-453-26877-7


Mit 34 glaubt Russell auf der absoluten Glücksseite des Lebens zu stehen: Er hat eine umwerfende Frau und eine süße kleine Tochter, ein wunderschönes großes Haus und beruflichen Erfolg. Doch dann zerbricht sein Traum binnen kürzester Zeit: In der Ehe zeigen sich deutliche Risse, und eine berufliche Neuorientierung erweist sich als gefährliche Sackgasse. Vollkommen unvermittelt steht er mit einem Mal da, verlassen und arbeitslos, und soll sich allein um die fünfjährige Tochter London kümmern. Zunächst fühlt er sich komplett überfordert, nur langsam schafft er es, sich aus der Krise herauszukämpfen. Dabei hilft ihm auch eine Frau, die er für immer verloren glaubte. Doch dann schlägt das Schicksal erneut zu …


Schon sehr, sehr lange bin ich ein großer Fan von Nicholas Sparks und liebe seine Bücher wirklich sehr. Seit ich Wie ein einziger Tag von ihm gelesen habe, bin ich seinen Geschichten verfallen. Er schreibt immer so unglaublich gefühlvoll und meistens bleibt dann auch bei mir kein einziges Auge trocken. Doch bei diesem Buch ist es leider ganz, ganz anders...

In dieser Geschichte geht es um Russell. Er ist vierundreißig Jahre alt und er ist nicht nur beruflich erfolgreich, sondern auch glücklich mit seiner Frau Vivian und seiner kleinen Tochter London. 
 Doch als er den Schritt in die Selbstständigkeit wagt und sich der Start mehr als schwierig erweist gerät alles in Russell’s Leben ins Wanken. Seine Frau beginnt wieder zu arbeiten und er soll sich um die kleine London kümmern, was ihm alles abverlangt. Schon kurze Zeit später zeigt sich, dass Vivian die Ehe nicht mehr will, weshalb sie Russell verlässt. London lässt sie zunächst bei ihrem Vater und Russell steht vor den Trümmern seines Lebens. Nach und nach schafft er es aber sich aus dem Loch herauszukämpfen, nichtsahnend, dass ihm das schwerste noch bevorstehen soll … 

"Aber wie gesagt,
 ich bin kein weiser Mensch,
 und deshalb geriet mein Leben ins Trudeln. 
Selbst jetzt noch frage ich mich,
 ob ich mich jemals davon erholen werde."

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dank des tollen Schreibstils von Nicholas Sparks sehr leicht gefallen. Ich mag die Art wie er seine Charaktere ausarbeitet und vor allem, wie es ihm gelingt Emotionen zu vermitteln, ohne zu sehr ins kitschige abzudriften. Dennoch muss ich sagen, dass ich bei diesem Buch eine Weile gekämpft habe, da die Geschichte, meinem Empfinden nach, etwas zulange braucht um Fahrt aufzunehmen. Zwar passiert einiges, aber bei vielen Büchern von Sparks wollte ich die Geschichten gar nicht mehr aus der Hand legen. Was hier definitiv nicht der Fall gewesen ist. Oft musste ich mich regelrecht zwingen das Buch in die Hand zu nehmen und weiter zu lesen. 

"Paarweise gingen wir, 
denn niemand sollte allein gehen müssen"

Die Charaktere hat Nicholas Sparks sehr gut ausgearbeitet, aber ich muss sagen, dass ich hier zum ersten Mal bei einer Geschichte des Autors eine riesengroße Antipathie für einen seiner Charaktere gemerkt habe und zwar für Vivian. Das war gerade in der ersten Hälfte etwas anstrengend. Danach verlagert sich die Geschichte allerdings auf die Beziehung zwischen Russell und seiner Tochter London, was ich toll fand. Hier und auch bei Russell’s Familie kamen dann, für mich, auch die ersten emotionalen Szenen. Die Nebencharaktere fand ich großartig und sie haben mich teilweise mehr berührt als die Protagonisten. 

Die Handlung ist vielschichtig und bewegend. Ich kann sagen, dass die Geschichte, wenn man das erste Drittel gelesen hat langsam wieder in Richtung des Niveaus geht, welches ich bei Sparks gewohnt bin. Die Emotionen im letzten Drittel haben mich komplett abgeholt und ich habe mehr als einmal ein paar Tränen vergossen. Dabei rutschten die manchmal stark konstruierten Entwicklungen auch in den Hintergrund, was ich toll fand. Der Spannungsbogen im ersten Drittel ist, für mich, wie ihr ahnt, nicht der Rede wert, aber danach ist ein Spannungsanstieg spürbar, was ich auch mehr als  nötig empfunden habe.




Vielen Dank an den Verlag für das Exemplar!






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